Name: Voluntario
Alter: geboren 2003
Geschlecht: männlich
Krankheiten: Voluntario ist fast gestorben. Nun ist er wieder auf dem Weg der Besserung.... der Babesiose-Alptraum!

Beschreibung

Voluntario (span. übersetzt der Willige)

Hi, ich das spanische Muli „Voluntario“, welches viele Jahre in Sevilla brav einen Karren gezogen hat und mit 18 Jahren so ein bissl älter geworden war, wurde von meinem spanischen Besitzer verkauft.
Da war plötzlich so ne komische „Corona“ ausgebrochen sagten sie und jetzt kommen keine Touristen mehr und sie haben kein Geld mehr und sie müssen mich verkaufen, sagten sie. Da ich nicht der Kleinste bin und im Unterhalt schon was koste, konnte sich meine Familie mich nicht mehr leisten und so verkauften sie mich an einen Händler. Aber meine Familie musste ja auch was zum Essen kaufen, was ich verstanden habe.
Auf den Händlerbildern im Internet hat mich dann die nette Frau aus Deutschland gesehen, Doris heißt sie und-ich kann es natürlich gut verstehen- sich total in mich verliebt
So kam ich dann Anfang Dezember 2020 nach 30 Stunden LKW-Fahrt in Deutschland an und war sofort ein von allen Menschen dort geliebtes und gehätscheltes Muli auf einem Gnadenhof mit vielen netten Pferde-und Mulifreunden in der Südpfalz. Das Wetter war ja noch ganz passabel. Alle waren so nett und mir ging es so gut bis….Anfang Februar 2021 da wurde es hier plötzlich abartig kalt. Sowas kannte ich aus dem sonigen Spanien nicht. Zwar bekam ich immer so eine Decke aufgezogen aber ich spürte wie es mir plötzlich schlechter ging und ich mein Futter gar nicht mehr mochte. Ich hatte plötzlich ganz hohes Fieber!!!
Ich wurde dann mit Antibiotika und Fiebermitteln behandelt und man dachte ich habe eine Atemwegsinfektion. Auch wurde es am 2. Tag mal kurz besser, aber am 3. Tag ging es mir trotz aller Medikamente so derart schlecht, dass ich auch noch eine Kolik bekam und so fuhr mich Doris in die nächstgelegene Pferdeklinik.
Dort kämpfte ich 4 Tage um mein Leben!
Die Blutwerte ergaben zunächst nur einen sehr stark erhöhten Entzündungswert. Ich hatte keinen Appetit, mir ging es total schlecht, ich bekam mit einem schrecklichen Schlauch in der Nase viele Flüssigkeiten eingeflößt, ich dachte ich muss jetzt sterben.

Doris hat mich jeden Tag besucht, mir gut zugeredet, mich gebürstet und gestreichelt und mir Mut gemacht und so erholte ich mich ein wenig. Erst nach einer Woche wurde in meinem Blut die schreckliche Blutparasitenkrankheit BABESIOSE festgestellt. Sie ist so ähnlich wie bei euch Menschen die Malaria. Durch Zecken werden diese winzig kleinen Parasiten ins Blut übertragen und können dort die roten Blutkörperchen zerstören. Oftmals bricht die Krankheit erst durch einen Streß aus. Man sagte, ich habe den Transport, den Klima- und Futterwechsel auch wegen meinem Alter nicht gut vertragen und so wurde die Babesiose aktiviert. Leider kommt diese Krankheit in Südspanien sehr oft bei Pferden, Eseln und Mulis vor. Das einzige Medikament, was hilft bekommt man nur im Ausland. Sofort wurde es bestellt, aber es gab Verzögerungen und so fuhr Doris in eine Kleintierklinik nach Ettlingen, die das Medikament für Hunde (die haben auch sowas) vorrätig hatten. Da sind wir der Klinikschefin Frau Dr. Lautersack sehr dankbar, dass sie uns ohne zu zögern mit dem spezielen Medikament ausgeholfen hat. So bekam ich am nächsten Tag das Medikament gespritzt, es tat hölleweh! Leider vertragen das Medikament Esel und Mulis sehr viel schlechter als Pferde, aber wir hatten keine Wahl. Doris kam mich besuchen, ich war wie in Trance und mein Körper roch, wie Doris meinte, wie eine Chemiefabrik. Trotzdem wurde ich gestreichelt und geherzt und sie gab mir wieder Mut. Nach 72 Stunden musste das Medikament ein 2. Mal gespritzt werden. Auch diese Spritze habe ich tapfer überstanden, ich bin halt ein Großer! Mein Appetit kam wieder und ich habe es überlebt und dann kam Doris mit dem Hänger und hat mich nach 16 Tagen wieder heim geholt-was war ich so glücklich, auch wenn es mich da schon überall gejuckt hat…

Zuhause angekommen war klar, ich hatte mir in der Klinik einen bösen Hautpilz eingefangen. Über Wochen musste ich noch separiert werden, da so ein Hautpilz ansteckend ist! Mir sind wie nach einer Chemotherapie sämtliche Haare am Kopf und an vielen Körperstellen ausgefallen. Immerzu musste ich eine Decke tragen, wurde 3 x täglich mit Pilzmittel, Kolloidalem Silber und Lebermoos eingeschmiert. Die liebe Sabine hat jeden Tag eine Flasche kolloidales Silber hergestellt und gebracht, denn das mögen die Pilze gar nicht. Auch ihr danken wir dafür sehr! Der Juckreiz war oft unerträglich und ich verlor immer mehr Haare und so wurde ich noch 2 x gegen Pilze geimpft. Jetzt wachsen langsam wieder meine Haare nach, bei schönem Wetter darf ich ohne Decke in der Sonne stehen, was mir so gut tut und jeden Tag geht Doris sogar extra mit mir 15 Minuten draussen grasen. Jetzt durfte ich die letzten Tage mit meinen Freunden sogar schon ein wenig zum Anweiden auf eine unserer Nachbarkoppeln. Das war ja so schön, ich konnte endlich mal wieder rennen und das Gras schmeckt ja so gut!

Doris hatte recht, als sie in der Klinik zu mir gesagt hat „du schaffst das, denn du bist ein ganz großer, feiner Kerl und du hast es wirklich verdient!“. Jetzt wo die Haare wieder nachwachsen, bin ich auch nicht mehr ansteckend und werde wieder schön und dann kann man mich vielleicht auch bald mal besuchen.
Ein schwieriger Start hier in Deutschland, aber ich habe gemerkt, dass für mich hier alles getan wird von den lieben Menschen um mich herum und deshalb vertraue ich ihnen ganz und bin so froh, dass ich hier gelandet bin! Auch meine Pferde-Muli-Freunde sind sehr nett und Doris hat versprochen, dass wir alle bald auf ganz super tolle Koppeln kommen in so einem „Modenbachtal“ oder so heißt es glaube ich…ich bin gespannt.
Aber wenn Doris es verspricht, dann wird’s wohl stimmen.
Leider habe ich eine riesige Rechnung in der Pferdeklinik verursacht. Es wäre so nett von euch, wenn ihr ein wenig unser Vereinskonto entlasten könntet und ein bissl spenden würdet oder ihr macht sogar eine Voluntario-Patenschaft?! Dann kann Doris und die anderen netten Menschen noch vielen anderen Tieren hier helfen, die es bestimmt genauso verdient haben wie ich!
Kommt helft einfach mit!
DANKE-euer spanisches Maultier Voluntario, angekommen in seinem 2. Leben in Deutschland auf dem tollen Eselpferdehof Südpfalz.

Voluntario hat nun in seiner neuen Herde all unsere schönen Naturkoppeln im Modenbachtal kennen lernen dürfen, ist glücklich in seiner neuen Herde und wieder richtig gesund!  Der Riese liebt Spaziergänge sowie beschmust und betüddelt zu werden.

MULIS