Beschreibung
Im Frühjahr 2013 berichtete unser Hufschmied aus Frankreich von einem weißen Eselfohlen welches mit seinen Eseleltern auf einer total vermatschten Koppel im Elsass stehen würde. Der Eselbesitzer wollte es schnellstmöglich los werden, da es sonst bald vom Eselvater gedeckt würde und das gäbe dann Probleme. Ein Transport wurde organisiert und so kam Franzi, völlig verdreckt und verlaust mit faulen Hufen und entzündeter Haut an allen 4 Beinchen zu uns. Nie ist sie dort jemals entwurmt oder geimpft worden, noch kannte sie ein Halfter. Ein trauriger Anblick!
Als ich den „Eselzüchter“ fragte, warum er denn Fohlen züchten würde und ob er den Hengst nicht lieber kastrieren lassen wolle, verneinte er dies beharrlich. Er wollte auch weiterhin Eselfohlen „zum Plaisier“ züchten. Wenn ich damals die kleine Eselstute nicht genommen hätte, hätte sie die nächsten 2 Wochen vermutlich nicht überlebt, denn das Wetter war zu dieser Zeit furchtbar schlecht, es regnete pausenlos.
Noch im Hänger legten wir ein Halfter an, damit wir überhaupt an sie heran kamen. Nun mussten erst einmal zahlreiche medizinische Maßnahmen durchgeführt und die Hufe bearbeitet werden. Sie ließ alles gut über sich ergehen und wurde sehr schnell sehr zutraulich und schmusig. Wir haben sie auch sehr viel gebürstet und gestreichelt und das Hufehocheben mit ihr geübt und dann habe ich auch schnell unseren gutmütigen Esel Fritz zu ihr gestellt. Die beiden mochten sich von der ersten Sekunde an und wir sagten immer Fritz und sein Fohlen, denn er hatte Franzi fast wie eine Mutter adoptiert.
Auch heute noch besteht eine starke Bindung zwischen diesen beiden Eseln. Franzis Haut war durch Haarlinge, Pilze und Unterernährung anfangs derart angegriffen, dass fast ihr gesamtes Fell in Büscheln ausfiel, aber bald schon wuchs ihr schönes weißes Fell nach und ein weißer Esel ist ja auch schon eine wirkliche Schönheit.
Auch wenn sie sich jetzt manchmal allzu gerne im Schmutz wälzt, bewundert jeder die Schönheit des weißen Esels. Wir hätten damals nicht geglaubt wie besonders menschenbezogen und von sanftem Wesen dieses arme kleine Eselfohlen eines Tages sein wird.
Doch es ist die Dankbarkeit solcher Tiere, die wir heute spüren dürfen für all die Mühe und Liebe, die wir gerne von Herzen investierten.